Editorial

Alleskönner im Alltag: Ölsaaten und Ölfrüchte.

Wussten Sie, welche Rolle Raps, Sonnenblumen, Soja und Palm in unserem täglichen Leben spielen? Eine der Hauptrollen. Mindestens. Öle und Fette, gewonnen aus den Saaten und Früchten dieser Pflanzen, finden sich heute in jedem dritten Produkt. Jeder benutzt sie. Ölsaaten sind echte Alleskönner: zum Salat, als Brotaufstrich, in Feinkost und Fertiggerichten, genauso wie in Kosmetika, Waschmitteln oder Farben und Lacken. Auch im technischen Bereich, etwa als Schmiermittel für Maschinen, Fahrzeuge und Anlagen, sowie in Form von Biokraftstoff kommen sie zum Einsatz. Nichts bleibt bei der Ölsaatenverarbeitung ungenutzt: Die proteinhaltigen Schrote, die neben Ölen und Fetten aus Ölsaaten gewonnen werden, werden als Futtermittel in der Nutztierhaltung eingesetzt. In Milch, Käse, Eiern und Fleisch steckt damit indirekt die Ölsaat als essenzieller Bestandteil.

Unentbehrlich weil umweltfreundlich.

Und auch als Energielieferant werden Pflanzenöle immer wichtiger: Aus ihnen wird Biodiesel hergestellt: Das reduziert CO2-Emmissionen und trägt wesentlich dazu bei, die energiepolitischen Ziele der EU zu erreichen. Schließlich soll bis 2020 ein Fünftel des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Biokraftstoffe sind jedoch in Verruf geraten: Sie werden für Hunger in der Welt, eine schlechte Klimabilanz und die Zerstörung von ökologisch wichtigen Gebieten wie Regenwälder oder Torfmoore verantwortlich gemacht. Zu Unrecht!

Bei den Diskussionen geht der Blick oftmals nicht über den Tellerrand hinaus, die Zusammenhänge und das Zusammenspiel von Agrarproduktion und Verarbeitung, Biokraftstoffen, Futter- und Nahrungsmitteln sind wenig bekannt – oder werden nicht beachtet. Wir nehmen in diesem eMagazin die Debatte auf und versuchen, in aller Kürze Zusammenhänge zu beleuchten und Fakten klarzustellen.

Generell zeichnen sich Pflanzenöle durch eine hohe Verträglichkeit aus, sind biologisch abbaubar und bereiten keine Entsorgungsprobleme.

Das Öl der Zukunft.

Ob als Kunststoff, Treibstoff, Energielieferant, als Futtermittel für Tiere oder als Nahrungsmittel für uns alle: Mit einem ressourcenschonenden Anbau und Handel der Pflanzen, können Ölsaaten und -früchte weltweit den Weg zu mehr Umwelt- und Klimaschutz weisen. Ziel muss es sein, nur solche Produkte zu importieren, die den hohen europäischen Standards in Puncto Nachhaltigkeit entsprechen – keine leichte Aufgabe, aber alles andere als unmöglich.

Festzuhalten bleibt: Wohl kaum ein anderer natürlicher Rohstoff kann eine derartige, nahezu 100-prozentige Verwertungsbilanz aufweisen wie die Ölsaat! Dank der industriellen Verarbeitung mit gezielter Aufbereitung und Raffinationsmöglichkeiten.