Raps
Raps ist in Deutschland die Ölpflanze Nummer 1. Auf rund 1,2 Millionen Hektar wird derzeit Raps angebaut. Die Rapssaat enthält gut 40 Prozent Öl, die restlichen knapp 60 Prozent werden zu Rapsschrot verarbeitet.
Etwa 3,2 Millionen Tonnen Rapsöl werden hierzulande jährlich verbraucht. Rapsöl ist reich an Vitamin E und an ungesättigten Fettsäuren der Omega-3- und Omega-6-Reihe. Das Verhältnis zwischen Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren ist besonders ideal. Damit ist Rapsöl das ernährungsphysiologisch gesündeste Pflanzenöl! Neben der Ernährung von Mensch und Tier wird Raps in Deutschland zu Biodiesel weiterverarbeitet und als technisches Öl verwendet. Das Rapsschrot sorgt neben Sojaschrot für die Proteinversorgung in der Nutztierhaltung.
Leinsaat
Flachs hat weit mehr zu bieten als Fasern. Aus den reifen Samen des Ölleins, den
Leinsamen, wird Leinöl gewonnen – ein wichtiger Rohstoff für die Lebensmittel-, Lack- und
Biokunststoffindustrie. Leinsamen enthalten etwa 40 Prozent Öl. Die mehrfach ungesättigte
Omega-3-Fettsäure (Alpha-Linolensäure) hat daran eine der höchsten Konzentrationen aller
bekannten Pflanzenöle. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind: Eiweiß, Lecithin, Stearine, die
Vitamine B1, B2, B6 und E sowie Fol- und Pantothensäure. Leinsamen, Leinschrot oder
Leinkuchen sind insbesondere für die Jungtier- und Pferdeaufzucht gefragte Futtermittel.
Soja
Soja zählt zu den wichtigsten Nutzpflanzen weltweit. Die Hauptanbauländer sind die USA,
Brasilien und Argentinien. Die Hülsenfrucht hat mit ca. 20 Prozent einen vergleichsweise geringen
Ölgehalt und mit ca. 80 Prozent einen entsprechend hohen Schrotanteil mit wertvollem Protein.
Rund 0,6 Millionen Tonnen Sojaöl werden derzeit in Deutschland jährlich verbraucht.
Sojaöl ist reich an Vitamin E und enthält mehrfach ungesättigte Fettsäuren der Omega-3-
und Omega-6-Reihe. Sojaschrot enthält zudem außerordentlich viel hochwertiges Eiweiß
und ist eine wichtige Proteinquelle in der Tierernährung.
Sonnenblumen
Sonnenblumenkerne enthalten ca. 45 Prozent Öl und dementsprechend etwa 55 Prozent Schrot. Das
Sonnenblumenöl ist besonders reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren der Omega-3-
bzw. Omega-6-Reihe und punktet mit dem höchsten Vitamin E Gehalt aller Pflanzenöle.
Etwa 0,4 Millionen Tonnen Sonnenblumenöl werden in Deutschland jährlich verbraucht. Mit
seiner hellgelben Farbe und einem besonders milden Geschmack wird es überwiegend für
Lebensmittel verwendet, z. B. für die Herstellung von Margarine. Aber auch für
pharmazeutische, chemische und technische Zwecke ist Sonnenblumenöl ein wichtiger
Rohstoff. Mit einem hohen Eiweißgehalt ausgestattet ist Sonnenblumenschrot ebenfalls ein
bedeutendes Proteinfuttermittel in der Nutztierhaltung, nach Soja- und Rapsschrot.
Palmöl
Die Ölpalme ist noch vor Soja der wichtigste
Lieferant von pflanzlichem Öl weltweit.
Sie wächst hauptsächlich in Indonesien und
Malaysia. Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch
der tropischen Pflanze gewonnen. Die Kerne
der Früchte enthalten das in der Oleochemie
besonders gefragte Palmkernöl, das
beispielsweise für Tenside in Waschmitteln
verwendet wird.
Aufgrund seines hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren verfügt Palmöl über eine sehr gute
Hitze- und Oxidationsstabilität und wird als Speisefett zum Kochen, Braten und Frittieren
eingesetzt. Auch wird es aufgrund seiner Konsistenz gebenden Eigenschaften für die
Herstellung von Backwaren, Margarine und Süßwaren verwendet.
Kaum ein anderer agrarischer Rohstoff wird jedoch derartig emotional diskutiert wie Palmöl.
Dabei gehen mitunter die Fakten unter. Tatsache ist, dass weltweit der Bedarf an Palmöl
steigt. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung und der veränderten Ernährungs- und
Lebensgewohnheiten wird die Nachfrage nach Ölen und Fetten weiter zunehmen; die
Ölpalme ist dabei weltweit der bedeutendste Pflanzenöllieferant. Aus der
Nahrungsmittelindustrie stammt die größte Nachfrage nach Palmöl; zu 5 bis 10 Prozent wird
Palmöl im Bioenergiesektor eingesetzt. Die Palmölfrucht besitzt einen hohen Ölgehalt und
mit jährlich rund 4 Tonnen Öl/ha extrem hohe Hektarerträge. Hier liegt das Potenzial von
Palmöl, auf vergleichsweise geringer Landfläche einen hohen Teil des bestehenden
Ölbedarfs zu decken.
Damit bietet sich eine Chance, dem steigenden Bedarf an Ölen und
Fetten der wachsenden Weltbevölkerung gerecht zu werden. Die Voraussetzung dafür ist
eine nachhaltige Produktion von Palmöl. Nachhaltigkeit heißt hier, dass beim Anbau von
Ölpalmen Umwelt- und Sozialkriterien (wie etwa Arbeitsbedingungen und die Einhaltung von
Landnutzungsrechten) berücksichtigt und Regenwaldflächen sowie Torfmoore vor einem
unkontrollierten Ausbau von Ölpalmplantagen geschützt werden. Der Fokus für die
Ausweitung der Palmölproduktion ist zudem auf Ertragssteigerungen bei bestehenden
Plantagen zu legen, um auf die Nachfrage der Weltmärkte reagieren zu können.