Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen

Pearl S. Buck (Schriftstellerin, USA)

Oleochemie & Pharma

Ölsaatenprodukte sind heute mehr denn je Teil des täglichen Lebens. Wer bei pflanzlichen Ölen und Fetten nur an die Ernährung denkt, verkennt die Vielseitigkeit des Kraft-Stoffes der Zukunft. In 80 Prozent der Produkte des täglichen Bedarfs sind sie enthalten. Als Rohstoff der chemischen Industrie, der sogenannten Oleochemie, sind pflanzliche Öle schon lange gefragt. Für die Produktion von Cremes, Seifen und biologisch abbaubaren Waschmitteln sind sie ebenso unerlässlich wie für die Herstellung von Kosmetika, Farben, Lacken oder Textilien. Voraussetzung dafür ist eine maßgeschneiderte Verarbeitung und Aufbereitung durch die ölsaatenverarbeitende Industrie.

In der Kunststoff-Produktion zeichnet sich ein zukunftsweisender Trend ab: Das begrenzt verfügbare Mineralöl wird zum Teil durch den pflanzlichen Rohstoff nachwachsender Ölsaaten ersetzt. Polyamid und Polyacrylate sind Kunststoff-Klassiker, die auch auf Pflanzenöl basieren. Die technischen Möglichkeiten der Naturstoff-Chemie erscheinen unbegrenzt und eröffnen immer neue Anwendungsbereiche. Künftig sind weitere Polymersorten zu erwarten.

Als Rohstoffe spielen insbesondere Öle aus Leinsaaten, Rizinusbohnen, Sonnenblumenkernen und Sojabohnen eine große Rolle.

Ein weiterer wertvoller Stoff entsteht bei der Weiterverarbeitung von Pflanzenölen zu Biodiesel: Glycerin – eine Substanz, die vielseitiger kaum sein könnte. Der Markt für Glycerin ist groß: Glycerin kommt in Kosmetika, aber auch als Frostschutzmittel, Schmierstoff und Weichmacher zum Einsatz. Darüber hinaus wird Glycerin in der Herstellung von Zahnpasta verwendet und ist Grundlage unzähliger pharmazeutischer Produkte. Nicht zuletzt findet (Roh-)Glycerin Abnehmer in der Nutztierfütterung und sorgt für mehr Energie im Futter.