Technische Pflanzenöle
Wenngleich das Zitat des Philosophen Karl Jaspers dramatisch klingt, so bleibt doch festzuhalten, dass wir nach Alternativen suchen und forschen müssen. Dabei spielt die Aufbereitung von pflanzlichen Ölen und Fetten seit Jahrzehnten eine bedeutsame Rolle. Öle und Fette aus Ölsaaten sind zum Beispiel eine biologische Alternative für schadstofffreie Kühlflüssigkeit in der Metallverarbeitung oder als biologisch abbaubare Schmier- und Hydrauliköle. Die ökologische Verträglichkeit macht Bioschmierstoffe auf Pflanzenölbasis, zum Beispiel auf Basis von Rapsöl, zu ersten Wahl in vielen umweltsensiblen Einsatzbereichen: z. B. in der Forstwirtschaft oder in der Offshore-Windkraft.
Pflanzenöle haben sehr gute technische und ökologische Eigenschaften, jedoch lässt die Alterungsstabilität zu wünschen übrig. Um dieses „Manko“ zu beheben, werden die Öle chemisch modifiziert und mit Additiven versetzt. Damit sind sie Mineralölen nicht nur hinsichtlich der ökologischen, sondern auch der technischen Eigenschaften überlegen.
Das Marktpotential von Bioschmierstoffen ist groß: Schon heute könnten 90 Prozent des Schmierstoffmarktes von Bioschmierstoffen abgedeckt werden. Derzeit kommen in Deutschland ca. 35.000 Tonnen jährlich zum Einsatz. Das entspricht einem Marktanteil von gut 3 Prozent. Derzeit wächst der Bioschmierstoffmarkt stetig; im Bereich der Sägekettenöle beträgt der Marktanteil bereits 75 Prozent.